Legale und illegale Dienste im Netz

Gerade das Internet kann fälschlicherweise als rechtsfreier Raum wahrgenommen werden. Aber selbst erfahrenen Nutzern kann es gelegentlich schwer fallen, die Grenzen zwischen legal und illegal abzustecken, insbesondere wenn es um Online-Dienste geht.Die Musik-, Film- und auch Fernsehbranche musste mit dem Aufkommen des immer schneller werdenden Web 2.0 trotz Warnungen, Abmahnungen, Geld – und Freiheitsstrafen einiges an Gewinneinbußen hinnehmen. Auch das Online-Glücksspiel bewegt sich immerzu an die Grenzen der Legalität, allerdings gibt es ausgewählte online Spielcasinos, welche dem Online-Glücksspieler als seriöse Alternative zur Verfügung stehen. Selbst wenn die Online-Welt oftmals wie eine reichhaltige Schatztruhe wirkt, sollte man sich immer ausreichend informieren, was illegal und was legal ist.

Warum Streaming-Dienste illegal sein können
Auch wenn es den Anschein hat, dass man Filme oder TV-Sendungen nur auf seinem Internetbrowser schaut und nicht auf seinem Computer ablegt bzw. vervielfältigt, trügt der Schein: Die Videos, die man sich anschaut, werden auf dem Computer zwischengespeichert und somit vervielfältigt. Das Recht dieser Art Vervielfältigung hat laut Deutschen Urhebergesetz allerdings nur der Urheber selbst. Auch wenn sich das Werk nur kurz auf dem Computer eines Nutzers befindet, kann es für den Nutzer kritisch werden.

Wo werden Streams zwischengespeichert?
Die meisten wissen nicht, was genau geschieht, wenn sie sich einen Film auf einem Streaming-Portal ansehen. Damit der Zuschauer an einer bestimmten Stelle des Films einsteigen kann, weil er z.B. schon den Anfang des Films gesehen hat, oder eine besonders spannende oder witzige Stelle noch einmal sehen möchte, muss das Video im Cache des Internetbrowsers zwischengespeichert werden. Dieser Vorgang wird auch Buffering genannt. Es hängt von den Browser-Einstellungen ab, wie lange der Film oder das Musikstück im Cache gespeichert wird.

Legal oder illegal? – Die Rechtslage bleibt schwammig
Betreiber von Streaming-Portalen, die Filme, Musik und TV-Serien illegal anbieten wie z.B. kino.to® machen sich der illegalen Vervielfältigung schuldig. Allerdings ist Rechtslage bei Nutzern dieser Portale problematischer: Da es sich um ein sogenanntes „flüchtiges und begleitendes“ Zwischenspeichern handelt, kann das Ansehen solcher Inhalte als legal interpretiert werden. Ein Restrisiko bleibt dennoch vorhanden und man sollte sich bewusst sein, dass es sich hierbei um eine rechtswidrig hergestellte Vorlage handelt. Wer beim Filme schauen lieber auf Nummer sicher gehen möchte, nutzt die mittlerweile zahlreichen, günstigen und legalen Portale wie Amazon Prime®, Netflix® und Spotify® u.v.m. um die Film-, TV- und Musikwünsche zu befriedigen.

Legale Streamingportale

YouTube®
– bei YouTube® kann man mittlerweile viele kostenlose Filme aus allen Genres völlig legal sehen
– mit YouTube Red® gibt es inzwischen sogar eine Bezahlversion, die viele neue Features anbietet

Clipfish®
– kostenlose Kinofilme und Filmklassiker stehen auf der Plattform völlig legal zur Verfügung

My Video®
– ganz Spielfilme ohne jegliche Anmeldung
– Kommentarfunktion informiert mit der Meinung anderer Zuschauer über den jeweiligen Film

maxdome®
– für 7,99 Euro können Serien und Filme ohne jegliche Werbeunterbrechung gesehen

Amazon Prime®
– vornehmlich als Versandhaus bekannt, hat Amazon® mittlerweile mit einer großen Onlinevideothek den Streamingmarkt erobert und bietet noch Eigenproduktionen an

Netflix®
– Netflix® konzentriert sich schon seit seinem Beginn darauf, seine Onlinevideothek zu vergrößern und hat neben einem reichhaltigen Angebot auch sehr viele beliebte Eigenproduktionen

Sky Online®
– der Bezahlsender ist mittlerweile auch auf den Online-Zug aufgestiegen und bietet für 10 bis 15 Euro Blockbuster, alle möglichen Filme und Serien an

Dies ist nur eine kleine Auswahl. Es gibt eine Reihe von weiteren legalen Streaming-Portalen im Netz. Zwar muss man oftmals eine Gebühr bezahlen, dafür bekommt man auch meistens gute sowie aktuelle Filme und Serien in hoher Qualität geliefert.

Live-Streams
Via Live-Stream kann man sich z.B. die Übertragungen von Sportveranstaltungen wie Bundesliga, EM- oder WM-Spielen® auf einer Webseite ansehen. Dies ist generell erlaubt, allerdings hat man z.B. bei der Championsleague® meistens keine deutschen Experten, die das Spielgeschehen kommentieren.

Private Kopien und Aufnahmen aus dem Internetradio
Solange kein Kopierschutz umgangen werden muss, ist die Anfertigung der Kopie einer CD für eigene Zwecke nicht illegal. Allerdings darf diese Kopie nicht an jemand anderen weitergegeben werden. Ähnliches gilt auch für die Sicherheitskopie von Software. Wenn der Hersteller eine Kopie nicht ausdrücklich untersagt, darf auch diese gemacht werden. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Software dieser Sicherheitskopie auch installiert werden darf. Sofern diese nur für eigene Zwecke genutzt werden, dürfen auch Mitschnitte aktueller Chart-Hits aus dem Internetradio gemacht und zu einer mp3 umgewandelt werden.

Filesharing – Was ist erlaubt und was nicht?
Die Nutzung von Filesharing-Angeboten bzw. sogenannten Filehostern ist generell nicht verboten, solange sie nicht zum Teilen, Verkauf oder Kauf von urheberrechtlichem Material genutzt wird. Private Dateien wie Dokumente oder Dateien können dagegen ohne Sorge geteilt werden. Trotzdem sollte man darauf achten, dass diese nicht Dritten zu leicht zugänglich gemacht wird.

Sind Online-Casinos legal?
Wenn es um Online-Casinos geht, ist die Rechtslage nicht weniger verwirrend: Nach deutschen Recht ist das Online-Glücksspiel eigentlich nicht legal, nach EU-Recht schon. Da EU-Recht jedoch Deutsches Recht trumpft, sollte es auch für Deutsche Nutzer kaum rechtliche Probleme beim Glücksspiel geben, auch wenn Stolpersteine nicht auszuschließen sind.

Wie seriös sind Online-Casinos?
Wie auf vielen anderen Märkten gibt es auch auf dem Online-Glücksspielmarkt seriöse wie unseriöse Anbieter. Da das Deutsche Online-Glücksspiel weitestgehend unreguliert bleibt, ist Wachsamkeit vom Spieler selbst gefordert. Es gibt einige Indikatoren, die auf ein seriöses Unternehmen schließen lassen:
– zuverlässige Alterskontrolle
– eine Glücksspielkonzession aus Schleswig-Holstein, Großbritannien, Malta oder Gibraltar, denn Glücksspiel-Lizenzen aus anderen EU-Ländern sind auch in Deutschland gültig
– ein Unternehmen, das selbstständig Betrug und Geldwäsche bekämpft
– ein Anbieter, der dazu auffordert, ein monatliches, wöchentliches oder tägliches Einzahlungslimit zu setzen
– hochwertige Nutzer-Software
– Pseudozufallsgeneratoren von seriösen Sicherheitsunternehmen

Fazit: Bis jetzt fiel es Gesetzgebern und Politik schwer, illegalen Anbietern von Filmen, TV-Serien und Musik sowie Glücksspiel Einhalt zu gebieten. Viele operieren noch immer in einer rechtlichen Grauzone. Dennoch schützt das nicht unbedingt den Nutzer, der sich eigenverantwortlich durch das Netz bewegen muss. Dieser sollte selbst bestimmen, ob es nicht besser ist, direkt zweifelsfrei legale Angebote zu nutzen.

Achtung: Onlinespiele sind erst ab einem Alter von 18 Jahren erlaubt und können in einer Spielsucht enden. Informationen hierzu finden Sie bei der Bundeszentarle für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) unter: www.bzga.de

 

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